Görlitz, 04.10.2024. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), auch als „Schaufensterkrankheit“ bekannt, betrifft viele Menschen, insbesondere ältere Patienten. Die Betroffenen müssen beim Laufen häufig anhalten und eine Pause machen. Um dabei nicht aufzufallen, bleiben sie zum Beispiel vor einem Schaufenster stehen. Die häufigste Ursache für solche Beschwerden ist eine Verkalkung der Beinarterien. Meist leiden die Patienten zunächst an belastungsabhängigen Schmerzen im Ober- oder Unterschenkel. Beim Voranschreiten der Erkrankung können diese auch in körperlicher Ruhe auftreten. Im schlimmsten Fall kann es zum Absterben der betroffenen Gliedmaßen kommen.
Die jetzt aktualisierte medizinische Leitlinie (S3-Leitlinie) rückt bei der Prävention und der Behandlung der pAVK einen ganzheitlichen Ansatz in den Fokus. Dabei wird vor allem die Bedeutung von Bewegung für die Gesundheit der Blutgefäße betont. „Regelmäßige Bewegung ist enorm wichtig, um die Durchblutung zu fördern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern“, erklärt Dr. Marco Krahl, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Städtischen Klinikum Görlitz. Insbesondere in der Prävention ist die Bewegung ein zentraler Baustein im Kampf gegen die pAVK. Die neue Leitlinie unterstreicht die Bedeutung eines aktiven Lebensstils, um die Gesundheit der Gefäße langfristig zu sichern.
Für Patienten mit pAVK bietet das Städtische Klinikum Görlitz eine umfassende Diagnostik und Therapie an. Neben klinischen Untersuchungen stehen modernste bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT, MRT und Feinnadelangiographienen zur Verfügung, um die Erkrankung genau zu diagnostizieren und den Schweregrad zu bestimmen und die Behandlung zu planen. Für die Behandlung selbst kommen sowohl minimalinvasive Verfahren als auch größere chirurgische Eingriffe zum Einsatz. In vielen Fällen können Gefäßverengungen durch eine Aufdehnung der Arterien mit einem Ballon oder den Einsatz von Stents behandelt werden. Diese Eingriffe erfolgen schonend mit Kathetern und meist unter örtlicher Betäubung.
„In fortgeschrittenen Fällen, bei denen minimalinvasive Verfahren nicht ausreichen, führen wir auch größere Operationen durch“, so Dr. Krahl. „Dazu gehört die Freilegung der Gefäße und das Entfernen von Verkalkungen oder das Anlegen von Bypässen, um die Durchblutung wiederherzustellen. Dank unserer langjährigen Erfahrung und modernster Technik können wir hier eine hohe Behandlungsqualität bieten.“
Neben der Schaufensterkrankheit gibt es viele weitere Gefäßerkrankungen, die das Team des Klinikums behandelt. „Wir kümmern uns um sämtliche Gefäßverschlüsse und -erweiterungen und sind besonders bei komplizierten Gefäßerkrankungen versiert“, sagt Dr. Krahl. Dabei werden moderne, schonende Verfahren angewendet, innovative flexible Stents eingesetzt, die die Gefäße offen halten und stabilisieren. Selbst komplizierte Eingriffe an der Bauch- oder Beckenschlagader sowie anderen Bereichen führen die Chirurginnen und Chirurgen zum Großteil minimal-invasiv, also ohne offene Operationen, durch. Mehr als 1.500 Eingriffe pro Jahr zählen die Gefäßspezialisten im Klinikum Görlitz.
