Das Städtische Klinikum Görlitz führt die elektronische Patientenakte (e-Akte) ein. Sie soll künftig die Papierakte ersetzen. Sie enthält alle Befunde und Auskünfte, die zu den Patienten des Klinikums erhoben und gespeichert wurden. Neben personenbezogenen Daten (Alter, Geschlecht, Gewicht etc.), beinhaltet die e-Akte, welche Medikamente der Patient einnimmt, welche Vorerkrankungen, Allergien, weitere Erkrankungen oder Beeinträchtigungen vorliegen, die bei der Behandlung berücksichtigt werden müssen. Außerdem werden alle rechtlich geforderten Dokumentationen im Behandlungsverlauf der Patienten zukünftig elektronisch abgebildet und lösen nach und nach die Erfassungsgrundlagen in Papierform ab.
Das Klinikum investiert dafür ca. 500.000 Euro in die Anschaffung mobiler PC-gestützter Arbeitsplätze (elektronische Visitenwagen, leistungsfähige Laptops, Barcodescanner), Entwicklung und Implementierung verschiedener Software in allen Kliniken und Bereichen. Hinzu kommen Kosten für Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die personelle Betreuung der neuen Softwarelösung im Haus. Die Einführung der elektronischen Patientenakte erfolgt in mehreren Stufen. So wird zunächst das Modul der „elektronischen Medikation“ eingeführt. Es folgen sechs weitere Abschnitte. In Summe lösen sie die Papierakte ab. Dieser Prozess soll voraussichtlich im Jahr 2020 abgeschlossen sein.
„Die Vorteile sind enorm. Die elektronische Patientenakte ist von jedem PC-gestützten Arbeitsplatz im Klinikum aufrufbar“, sagt René Mönnich. Der gelernte Gesundheits- und Krankenpfleger/Case Manager arbeitet in der IT-Abteilung und ist für die Einführung des Systems im Klinikum zuständig. Seit Anfang 2017 bringt er seine Stations- und Klinikerfahrungen in die Entwicklung und Umsetzung der e-Akte ein. Derzeit wir deine anwenderfreundliche Form der elektronischen Patientenakte für das Görlitzer Klinikum gestaltet. Seit dem 03.04.2017 arbeitet die Klinik für Onkologie, Hämatologie, Strahlentherapie und Palliativmedizin als erster Bereich mit den neuen Prozessen. Es ergeben sich viele Vorteile für den Behandlungsverlauf der Patienten, z.B. können mehrere Mitarbeiter/Bereiche parallel an der elektronischen Fallakte arbeiten, ohne sich dabei zu behindern. „Alles ist zudem gut lesbar, transparent und hat eine klare einheitliche Struktur“, sagt Pflegedirektorin Birgit Bieder, die von Seiten der Krankenhausleitung die Einführung der elektronischen Patientenakte als Projektleitung begleitet. Seit Ende Juni sind alle Stationen technisch für die elektronische Patientenakte ausgestattet und nutzen das erste Teilmodul: die elektronische Medikationssoftware. Bis Ende dieses Jahres sollen alle Ambulanzen und Funktionsbereiche folgen. Danach werden die nächsten Schritte dieses umfangreichen Projektes realisiert.
Görlitz, 10. August 2018