Wie macht ihr das? Klinikum Chemnitz und Klinikum Görlitz tauschen Erfahrungen in der Altersmedizin aus

Die Kollegen besuchen sich im Rahmen des Qualitätsnetzwerkes Geriatrie (Altersmedizin). Die Görlitzer waren im Januar dazu bereits in der Geriatrie des Chemnitzer Klinikums.

Nicht nur die „Demenzfreundliche Apotheke“ hat es den Gästen aus dem Klinikum Chemnitz angetan. Es ist eines der Görlitzer Projekte, die Dr. Stefan Zeller, Direktor des Geriatriezentrums, ihnen während ihres Besuches vorstellte. Zehn Apotheken in der Stadt und den umliegenden Gemeinden wurden im Umgang mit dementen Kunden geschult. Jetzt sind sie besondere Anlaufstellen für Patienten und Angehörige in der Region. Die Kollegen aus dem Klinikum Chemnitz besuchen das Görlitzer Geratriezentrum, um Erfahrungen auszutauschen. Aus dem gleichen Grund waren die Görlitzer bereits im Januar auch in Chemnitz. „Die Geriatrien beider Häuser haben ähnliche Grundstrukturen“, sagt Dr. Zeller. Sie stehen zudem vor den gleichen gesundheitspolitischen und demografischen Herausforderungen. „Ein Erfahrungsaustausch ist deshalb sehr fruchtbar für beide Seiten“, sagt Dipl.-Med. Michael Forbrig, Chefarzt des Chemnitzer Geriatriezentrums.

Nachdem Dr. Zeller die Arbeit, die Strukturen und Projekte des Zentrums vorstellte, machten die Gäste, zu denen auch der Verwaltungsleiter Ludwig Heinze, die Stationsleiterin Katrin Rottluff und die Netzwerkkoordinatorin Anja Seidel gehörten, noch einen Rundgang durch die Stationen der Geriatrie.

Die Teilnahme am Qualitätsnetzwerk Geriatrie ist für die Krankenhäuser freiwillig. Seit 2011 gibt es diese Qualitätsinitiative. Die Görlitzer organisierten in den vergangenen Jahren bereits Besuche mit Löbtau und Radeburg.

Hintergrund + Zusatzinfo: 20 Jahre Geriatriezentrum Städtisches Klinikum Görlitz.

Das Geriatriezentrum des Städtischen Klinikums Görlitz feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Seit 1995 werden Patienten in der Akutgeriatrie des Klinikums stationär und seit 1998 auch teilstationär in der Tagesklinik behandelt. Geratrische Patienten sind meist höheren Lebensalters (70+) und leiden parallel an mehreren Erkrankungen, z.B. Immobilität, Sturzneigung und Schwindel, an kognitiven Defiziten, Mangel- und Fehlernährung usw. Ziele in der Geriatrie ist die Wiederherstellung bzw. Verbesserung der Selbstständigkeit, Selbstversorgungsfähigkeit, Mobilität und Lebensqualität. Die Patienten sollen in die Lage gebracht werden, wieder in ihr gewohntes Lebensumfeld zurück kehren zu können. Heute hat die Görlitzer Geriatrie 40 stationäre und zwölf tagesklinische Betten. Das Geriatriezentrum ist Mitglied im Landesverband und Bundesverband Geriatrie und seit 2012 mit dem Qualitätssiegel Add-on zertifiziert.

Görlitz, 22. August 2018.

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