Görlitz, 11.05.2021. Externe Prüfer bestätigten dem Zentrum für Altersmedizin im Görlitzer Klinikum erneut eine ausgesprochen hohe Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Dazu gehören das hervorragend ausgebildete und engagierte Fachpersonal, sehr gut funktionierende Prozessabläufe und Teamarbeit sowie die entsprechende Ausstattung und Technik.
Das Qualitätsprüfungsverfahren mit dem Namen Geriatrie Ad-on wurde von verschiedenen Experten des Fachgebietes Altersmedizin (Geriatrie) entwickelt. Es nimmt ganz speziell die Bedürfnisse älterer Patient:innen in den Blick, denn diese brauchen eine besondere medizinische und pflegerische Betreuung. „Da hochbetagte Patientinnen und Patienten meist an mehreren Erkrankungen zugleich leiden, ist es wichtig, dass mehrere Fachbereiche in die Versorgung einbezogen sind“, sagt Chefarzt Dr. Stefan Zeller. Sein geriatrisches Team besteht daher aus Ärztinnen, Ärzten, Pflegekräften, Physio-und Ergotherapeut:innen, einem Logopäden, Sozialarbeiter:innen und einer Psychologin. Die verschiedenen Berufsgruppen stehen stets im Austausch. Dazu gehört auch die Ernährungsberatung, die Hygiene, die Verwaltung. Jeder muss wissen, was der andere macht. „Nur auf Basis von gut funktionierender Teamarbeit ist ein Qualitätszertifikat möglich“, sagt Dr. Zeller.
Das Klinikum legt seit Jahren einen Schwerpunkt auf die Versorgung älterer Patient:innen. Daher ist es selbstverständlich, dass es diesen speziellen Bereich bereits seit 2012 mit einer besonderen Zertifizierung unter die Lupe nehmen lässt. Die Prüferin der Zertifizierungsgesellschaft lobte neben den sehr gut funktionierenden Strukturen und Prozessen vor allem die Durchführung und Erweiterung der Hygienemaßnahmen während der Corona-Pandemie sowie die Etablierung der digitalen Dokumentation. Auch mit einigen Einzelprojekten konnte das Team punkten, wie zum Beispiel mit dem ehrenamtlichen Besuchsdienst und der Durchführung verschiedener externer Kursangebote (z.B. Fit im Alter) des Geriatrie-Netzwerkes. Besondere Beachtung fand auch das so genannte Geriatrische Screening in der Notaufnahme des Klinikums. Bei diesen wird bereits in der Notaufnahme darüber entschieden, ob eine spezielle altersmedizinische Betreuung in der Akutgeriatrie sinnvoll ist, um die Prognose der Patient:innen zu verbessern.
Und noch etwas ist der Prüferin sehr positiv aufgefallen: Neben der sehr guten akutgeriatrischen Versorgung hat sich das Städtische Klinikum Görlitz als demenzsensibles Krankenhaus auch auf die Belange von Patient:innen mit demenziellen Veränderungen eingestellt. Speziell geschultes Personal und Hilfsmittel sorgen dafür, dass diesen Patient:innen der Aufenthalt im Krankenhaus erleichtert wird. Alles in allem bestätigt das Zertifikat dem Klinikum, dass es sich ausgezeichnet auf seinen selbstgesetzten Schwerpunkt Altersmedizin ausgerichtet hat.
Hintergrund: In der Akutgeriatrie des Klinikums werden jährlich ca. 1.200 Patient:innen versorgt. Sie ist im Umkreis von 70 Kilometern die einzige derartige Einrichtung, in der Patient:innen solch eine komplexe Behandlung erhalten. Geriatrische Patient:innen sind meist über 70 Jahre alt, leiden an mehreren Erkrankungen zugleich, mit einem bereits chronischen Krankheitsverlauf und schwerwiegenden Folgen wie Störungen der Mobilität, der Aktivitäten des täglichen Lebens, der Kommunikation etc. Ziel der Geriatrischen Akutbehandlung ist es, die Patient:innen so zu unterstützen, dass sie wieder in ihr häusliches Umfeld zurückkehren können, um dort ihren Alltag zu meistern.
Mehr Informationen:
Geriatrie.klinikum-goerlitz.de
https://www.geriatrienetzwerk-ostsachsen.de/
