Klinikum hilft Angehörigen von Psychosekranken

Informative Vorträge sowie eine Gesprächsgruppe bieten ab Herbst Angehörigen die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen und auch mit Fachleuten auszutauschen.

Görlitz, 11.08.2021. Psychose ist ein Sammelbegriff für verschiedene psychische Störungen, die alle eine Gemeinsamkeit haben: Die Betroffenen verlieren den Bezug zu sich selbst, zu ihrer Umwelt, zur Realität. Sie verändern sich und erkennen das oft jedoch gar nicht selbst, sondern meinen, dass nicht sie selbst, sondern ihre Umwelt sich verändert hat. Die Symptome einer Psychose sind je nach Stadium verschieden und variieren von Patient:in zu Patient:in. Von Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit, Ängsten und Depressionen bis hin zu Wahnvorstellungen, Misstrauen, Schizophrenie, Feindseligkeit gegenüber anderen Menschen sowie emotionalen und motorischen Veränderungen ist das Spektrum sehr breit. Die Auslöser können ebenso vielfältig sein. Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung entwickelt einmal im Leben eine Psychose. Frauen sind dabei ebenso häufig betroffen wie Männer.

An Psychose erkrankte Menschen sind sehr verletzbar und nicht kritikfähig. Sie spüren, dass etwas nicht stimmt, aber ihre emotionalen Verstrickungen belasten die Erkrankten sehr. Für die Angehörigen ist die Psychose eines nahestehenden Menschen ein schwerer Schicksalsschlag. Wie sollen sie damit umgehen, wenn der Partner Wahnvorstellungen oder Halluzinationen hat? Wenn er Dinge sagt, die bizarr oder erschreckend sind oder er sich eigenartig und für andere schwer nachvollziehbar verhält?

„Es ist wichtig für Angehörige, dass sie sich selbst mit dem Krankheitsbild Psychose befassen und sich informieren“, sagt Dr. Dirk Schmoll, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Dazu hilft neben professionellen Informationen auch der Austausch mit anderen Angehörigen erkrankter Menschen. „Die Gespräche können entlasten und Schuldgefühle sowie Ängste nehmen.“

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie startet daher am 7. September eine Informationsreihe für Angehörige. In vier wöchentlich aufeinander folgenden Vorträgen geben Fachleute ein umfassendes Bild vom Krankheitsbild: Was ist eine Psychose, welche Ursachen gibt es und welche Behandlungsmöglichkeiten? Ab dem 5. Oktober, im Anschluss an die Vortragsreihe, können Interessierte sich in einer Gesprächsgruppe für Angehörige austauschen. Die Gruppe wird von ärztlichen, pflegerischen und/oder sozialarbeiterischen Mitarbeiter:innen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie moderiert. Ziele sind der Austausch von Informationen und die gegenseitige Unterstützung bei den Schwierigkeiten im Umgang mit dem kranken Kind, Elternteil oder Lebenspartner:in.

Vorträge dienstags:

• 07.09., 18-19:30 Uhr
• 14.09., 18-19:30 Uhr
• 21.09., 19-20:30 Uhr
• 28.09., 18-19:30 Uhr
Gesprächsgruppe für Angehörige:
• Ab 5.10., jeden ersten Dienstag im Monat, 18-19:30 Uhr

Zur Raumplanung wird um kurze Anmeldung im Sekretariat gebeten: per Email kauschinger.bettina@klinikum-goerlitz.de oder Tel. +49 3581 37-1801. Treff: 17:50 Uhr im Klinikum Görlitz am Empfang

Katja Pietsch, M. A.

Pressesprecherin & Leiterin Unternehmenskommunikation

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