Görlitz, 20.02.2023. Altersschwerhörigkeit beginnt meist schleichend und unbemerkt. Betroffene müssen in Gesprächen oft nachfragen und haben das Gefühl, ihr Gegenüber spricht viel zu leise oder nuschelt. Die Familie beschwert sich über die Lautstärke des Fernsehers. Insbesondere hohe Tonlagen wie von Kinder- oder Frauenstimmen sind schlecht zu verstehen. Dies können Anzeigen von einer beginnenden Altersschwerhörigkeit sein.
„Ab 50 kann das Gehör nachlassen. Das ist zumeist eine Folge von Abnutzungserscheinungen der Sinneszellen im Innenohr“, sagt Dr. Axel Geide, Chefarzt der Hals-Nasen-Ohrenklinik am Städtischen Klinikum Görlitz. Betroffene leiden oft körperlich, psychisch und sozial. Über diese negativen Auswirkungen von Schwerhörigkeit sind viele Menschen nicht ausreichend informiert und verzichten sogar auf Diagnose und Therapie ihrer selbst wahrgenommenen Schwerhörigkeit. „Ein gesetzlich geregeltes Hörscreening ab 50 als von den Krankenkassen finanzierte Vorsorgeleistung könnte hier helfen“, sagt Dr. Geide. Doch diese gibt es noch nicht. Dabei kann eine rechtzeitige Diagnose und professionelle Versorgung nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen erhalten, sondern dem Gesundheitssystem auch Folgekosten sparen. Der Welttag des Hörens am 3. März 2023 legt deshalb sein Hauptaugenmerk daher auf die Erkennung und Therapie der Schwerhörigkeit im Alter.