Das Städtische Klinikum Görlitz wurde 1905 eröffnet - mit vier Abteilungen und 324 Betten. Das Inventar reichte für die Behandlung von 200 Kranken. Über 100 Jahre später blickt das Klinikum auf eine bewegte Geschichte mit zwei Weltkriegen, der Zeit dazwischen und der darauf folgenden, langsamen Etablierung des Gesundheitswesens. Wirtschaftliche und technische Entwicklungen, Regierungswechsel, Währungsreformen sowie rasante Fortschritte in der Medizin prägen das Gesicht des Städtischen Klinikums. Heute ist es das größte Schwerpunktkrankenhaus östlich von Dresden mit 634 Betten in 17 Fachkliniken. Ca. 65.000 Patienten werden jährlich stationär und ambulant versorgt.

Die Entwicklung von Krankenhäusern in Görlitz begann jedoch lange vor 1905. Im Jahr 1536 stellte die Stadt im Zentrum auf der heutigen Berliner Straße ein Haus für die Pflege von Kranken zur Verfügung, die nicht in ihren Wohnungen versorgt werden konnten. Es wurde 1844 erweitert, doch die Einwohnerzahl stieg stetig und so genügte es schon bald nicht mehr den Ansprüchen. 1905 schließlich wurde das heutige Städtische Klinikum als Stadtkrankenhaus eröffnet und 1920 erweitert. 1955 wurde unter der ärztlichen Leitung des Chirurgen Professor Dr. Heinz Funke der Grundstein für unser heutiges Krankenhaus der Schwerpunktversorgung gelegt. Als Bezirkskrankenhaus expandierte das Haus derart, dass auch hier bald der Platz eng wurde. Mehrere Außenkliniken in Görlitz wurden gegründet.

Diese aus Kapazitätsgründen notwendige Dezentralisierung war jedoch organisatorisch und betriebswirtschaftlich ungünstig und wurde im Jahr 2004 mit dem zentralen Neubau (Haus A) und dem neuen Psychiatriegebäude (Haus P) aufgehoben. Seither befinden sich alle Klinikstandorte zentral auf dem 100.000 Quadratmeter großen Areal an der Girbigsdorfer Straße.

Danke dem Stadtarchiv Görlitz für die historischen Bilder des Stadtfotografen Robert Scholz.