Pressemitteilung (10.5.2017). Seit Anfang 2017 führt Dr. Vladimir Novotny die Geschicke der Urologischen Klinik im Görlitzer Klinikum. Dabei liegt ihm vor allem die wohnortnahe Versorgung am Herzen: „Wir bieten hier eine ordentliche Grundversorgung und führen zudem schwierigste Operationen durch, für die unsere Patienten zuvor nach Dresden fahren mussten.“ Das hat sich herumgesprochen, sodass Patienten mittlerweile auch aus Bautzen in die Urologie des Görlitzer Klinikums überwiesen werden.
Das erweiterte Leistungsspektrum zeigt sich deutlich in Zahlen: Bereits bis heute wurden sechs radikale Blasenentfernungen durchgeführt. In den vergangenen Jahren waren es jeweils nie mehr als drei. 2016 sogar lediglich eine. Es handelt sich hier um die größte urologische Operation überhaupt und einen der schwersten operativen Eingriffe in der Medizin. Bei der radikalen Zystektomie werden die Harnblase und beim Mann die Prostata entfernt. Bei der Frau die Harnblase, Teile der Scheidenvorderwand, der Gebärmutter und wahlweise Eierstöcke und Eileiter. Im Anschluss muss eine Harnableitung künstlich hergestellt werden. „Wir wenden die verschiedenen Techniken allesamt im Görlitzer Klinikum an.“
Neben der wohnortnahen medizinischen Versorgung möchte Dr. Novotny die Zusammenarbeit mit den internen und externen Partnern auch verschiedener Fachrichtungen stärken. „Die Patienten brauchen eine gute Struktur zwischen Klinikern und Fachärzten in den Niederlassungen.“ Der regelmäßige Austausch mit den Kollegen ist für ihn daher wichtig. Zu seinen ersten Handlungen als neuer Chefarzt zählte es, sich bei den Fachärzten in den Niederlassungen und auch bei seinem Chefarztkollegen im Malteser Krankenhaus St. Carolus vorzustellen. Dabei eilte ihm sein Ruf voraus. Vielen ist er bekannt, denn er genießt durch seine hervorragende Expertise als erfahrener Operateur eine sehr hohe Anerkennung in Fachkreisen. Er weist eine große Anzahl an offenen Operationen bei Prostatakrebs, Operationen bei Harnblasenkrebs mit anschließendem Ersatz der Harnblase durch Darmanteile und eine ausgesprochene Expertise bei Operationen mittels Laparoskopie oder Operationsroboter (Da-Vinci®-System) sowie eine Vielzahl endoskopischer oder transurethraler Eingriffe im nationalen und internationalen Maßstab vor. Sein Know-how bringt er nun auch in das seit mehr als acht Jahren erfolgreich arbeitende interdisziplinäre Görlitzer Beckenbodenzentrum des Klinikums ein, welches er gemeinsam mit den Chefärzten der Frauenklinik und der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie leitet.
„Meine ersten Monate hier haben mir gut gefallen. Ich habe ein zuverlässiges und engagiertes Team. Gemeinsam werden wir unser Leistungsspektrum in den kommenden Monaten weiter ausbauen.“
Hintergrund
PD Dr. habil Vladimir Novotny (43) war bis zum 31.12.2016 in der Klinik und Poliklinik für Urologie am Uniklinikum Dresden tätig. Dort hat er seit 2010 als Oberarzt verschiedene Arbeitsbereiche organisiert und geleitet. An der Klinik absolvierte er von 2001 bis 2004 seine berufliche Weiterbildung zum Facharzt für Urologie. Darüber hinaus erwarb er dort im Jahr 2015 die Zusatzbezeichnungen für Medikamentöse Tumortherapie und ein Jahr später für Andrologie. 2016 habilitierte Dr. Novotny zum Thema Operationen beim Harnblasenkrebs. Im Anschluss wurde ihm die Lehrbefähigung für das Fachgebiet Urologie ausgesprochen.